Suserbummel Aesch/LU 2024

Organisation Regionalleiterin Aargau Ursula Lang
Text: Sonja Wyss, Fotos: Sonja Wyss und weitere Personen


Bei kühlen Temperaturen versammelten sich am Samstag, 28. September um 15.00 Uhr 23 Clubmitglieder beim Weingut Klosterhof in Aesch LU zum 16. Suserbummel.
Wir wurden von Herrn Huwiler, der uns ausführlich die Geschichte des Klosterhofs ab dem Jahr 1604 bis 2023 erklärte, empfangen. Nach all diesen Informationen (nachfolgende aufgeführt) wechselten wir in die 400-jährige Weintrotte, die bis heute in ihrer ganzen Schönheit erhalten blieb. Zum Apéro mit feinem Bauernbrot, Käse und Nüssen degustierten wir die folgenden Weine:

♦ Abt Jodok, Pinot Gris
♦ Abt Hironymus, Sauvignons blanc
♦ Abt Ambros Rosé, Pinot Noir
♦ Abt Ambros Barrique, Pinot Noir
♦ Abt Bonaventura, Gamaret

Mit vielen Eindrücken machten wir uns auf den Weg zum Hotel Hallwyl in Seengen, wo wir ein feines Nachtessen geniessen durften.
Wir danken Ursula Lang herzlich für die Organisation dieses tollen Anlasses! Wer weiss vielleicht gibt es ja im 2025 wieder einen Bummel durch einen Rebberg?

EIN SEETALER WEINBAUHOF MIT GESCHICHTE
1027 Es war einmal . . .
Das Benediktinierkloster in Muri, gegründet 1027, besass viele Güter in Aesch, welchen den Bauern verpachtet waren. Die Zehnten und Zinsen dieser Güter mussten grösstenteils in Naturalien, z.B. Getreide, Obst, Schlachttiere und dergleichen entrichtet werden. Dies bedingte in Aesch eine Annahmestelle und Lagerräume für diese Naturalien. Zu diesem Zweck hatte das Kloster Muri den grössten und schönsten Hof für sich als Meier- oder Klosterhof erworben, der von einem Meier oder Keller betreut wurde.

1604 Bau der Weintrotte
Ein grosser Teil des Klosterhofes war mit Reben bepflanzt. Daher brauchte der Hof ein eigenes Gebäude um die Trauben zu verarbeiten. Auf Geheiss des Abtes J.J. Singisen vom Kloster Muri wurde mit dem Bau der Weintrotte begonnen.

1634 Der Klosterhof
Rund 30 Jahre später entstand ein typisches Luzerner Bauernhaus mit Klebdächern.

1650 Getreidekammern
Von der Abgabe des «Zehnten» zeugen heute noch die im Estrich erhaltene Getreidekammer wo an den Wänden mit Kreide die Mengenmasse der gebrachten Waren festgehalten wurde.

1656 Weinbau in Aesch
Anno 1656 wurde das Recht erworben, auf dem Klosterhof eine Eigengewächs-Wirtschaft zu betreiben.

1841 Reblaus und Mehltau in Europa
Durch auftreten von neuen Krankheiten wie Mehltau und Reblaus verschwand der Rebbau im Seetal Stück um Stück.

1905 Wechsel des Eigentümers
konnte der Urgrossvater von Hr. Huwiler den Hof von der Ersparniskasse der Stadt Luzern käuflich erwerben.

1906 Die Reben werden ausgerissen
Die Weinreben wurden anschliessend ausgerissen wegen der Reblaus und der Betrieb auf Obstbau und Milchwirtschaft umgestellt.

1985 Ein Wunsch kommt auf
In den 1990er Jahren kam bei Vater A. Huwiler der Wunsch auf, die alte Weinbautradition auf dem Klosterhof am Südhang der Moräne wieder aufleben zu lassen.

2000 Nochmals 20 Jahre vergehen
Bei der 4. Huwiler-Generation kam erneut der Wunsch nach eigenen Reben auf.

2001/2002 Endlich ist es soweit
Nach solider Planung im 2001 konnten in Mai 2002 nach der Rodung einiger Bäume und entsprechenden Geländeanpassungen rund 6000 Rebstöcke in diesen geschichtsträchtigen Hang gepflanzt werden.

2004 und 400 Jahre später
Genau 400 Jahre nach dem Bau der Weintrotte und 100 Jahre „Huwiler“ auf dem Klosterhof durfte Herr Huwiler mit seinem Vater diesen schönen Moment erleben. Freude herrscht!

2004 Erste Flaschen Abfüllung
Im 2003 wurden 1’600 Kg erstklassige Trauben gelesen und nach dem Ausbau im 2004 in Flaschen abgefüllt.

2007 Erweiterung des Südhangs
Am 14. Juni wurde der alte Südhang wieder vollends mit Reben bestockt.

2010 Umbau Trotte in Weinkellerei
Nach 8 Jahren Rebpflege kam der Wunsch auf die Weine in der alten Weintrotte zu vinifizieren. Deshalb wurde diese umgebaut und mit neuster Technik versehen.

WEITERE MEILENSTEINE IM LAUFE DER JAHRE
⇒ 2014 Eigener Solarstrom
⇒ 2016 Vollständige Rebmechanisierung mit neuem Rebtraktor
⇒ 2017 Neue Weine wurden geboren
⇒ 2018 Erweiterung des Westhangs
⇒ 2019 Neue Gärtanks im Keller
⇒ 2020 Erweiterung Gigenagel
⇒ 2022 Steillagen im Räbacher erstellt
⇒ 2023 Neupflanzung im Aescher Himmelrich